Forstbetriebsgemeinschaft unterstützt aktiv Naturschutzoffensive 2020
Im Oktober 2015 hat die Bundesregierung die Schwerpunkte der Naturschutzoffensive 2020 veröffentlicht. Eines der 10 prioritären Handlungsfelder widmet sich dem Wald.
„Die Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald (FBG) verfolgt gemäß Satzung auch gemeinwohlorientierte Ziele, deshalb gehören viele Zielsetzungen der Naturschutzoffensive schon seit vielen Jahren zum normalen Handlungsprogramm unserer Organisation“, so FBG-Vorsitzender Klaus Borger.
Dennoch hat die FBG die Zielsetzungen der Naturschutzoffensive konkret aufgenommen und unterstützt diese durch gezielte Projekte. Einige dieser Projekte sind die Umsetzung der Vereinbarung zum Schutz der Wildkatze und zur Verbesserung ihrer Lebensräume im Privatwald in enger Kooperation mit dem BUND-Saar.
In Kooperation mit dem NABU-Saar erfolgt die Umsetzung der sogenannten Horstschutzvereinbarung mit dem Ziel, die Brutplätze streng geschützter Vogelarten (z. B. Schwarz-storch, Rotmilan oder Uhu) auch im bewirtschafteten Wald zu schützen und den Vögeln eine möglichst ungestörte Aufzucht ihrer Jungen zu ermöglichen.
Der Waldkodex der Forstbetriebsgemeinschaft, der die Bewirtschaftungsgrundsätze der FBG beschreibt, widmet sich unter dem Kapitel „Waldnaturschutz – leben und leben lassen“ dem Waldnaturschutz und zeigt konkrete Möglichkeiten auf, die Biodiversität durch eine konsequent naturnahe Bewirtschaftung im Privatwald zu steigern.
Nicht zuletzt beteiligt sich die Forstbetriebsgemeinschaft aktiv an der Umsetzung des Bundesamtes für Naturschutz „Entwicklung und Förderung von Alt- und Totholz-biozönosen durch eine nachhaltige Bewirtschaftungsstrategie in saarländischen Forstbetrieben“
„Im Oktober 2015 hat sich die Forstbetriebsgemeinschaft schriftlich an das saarländische Umweltministerium gewandt mit der Bitte, die Naturschutzoffensive in entsprechende Landesprogramme für den Privatwald im Saarland aufzunehmen, schließlich erwartet die Bundesregierung in ihrem Programm eine aktive Unterstützung der Bundesländer. Dieser Bitte soll entsprochen werden, so die zuständige Fachabteilung in einer ersten Antwort“.
Hintergrund Naturschutz-Offensive 2020 der Bundesregierung
„Es ist noch nicht gelungen, die Belastungen, denen die biologische Vielfalt in Deutschland ausgesetzt ist, so zu verringern, dass sie sich im notwendigen Maße regenerieren kann. Einzelerfolge im Artenschutz und die Ausweisung neuer Schutzgebiete können den Druck, dem die biologische Vielfalt in der Normallandschaft durch die vielfältigen Nutzungen und Belastungen ausgesetzt ist, nicht ausgleichen. Die neue Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) macht deutlich, in welchen Handlungsfeldern die größten Defizite bestehen und bis zum Jahr 2020 verstärkte Anstrengungen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt von welchen Akteuren gefordert sind. Im BMUB-Handlungsprogramm "Naturschutz-Offensive 2020" werden insgesamt 40 vordringliche Maßnahmen zehn prioritären Handlungsfeldern (Handlungsfeld IV: Wälder – Forstwirtschaft im Einklang mit der Natur) zugeordnet.
Quelle: http://www.bmub.bund.de/service/publikationen/downloads/details/artikel/naturschutz-offensive-2020/
Hintergrund Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Im Januar 2013 wurde der vom NABU Landesverband eingereichte Projektantrag im Rahmen des Bundesprogramms zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) vom Bundesamt für Naturschutz genehmigt.
Ziel des Projekts „Entwicklung und Förderung von Alt- und Totholzbiozönosen durch eine nachhaltige Bewirtschaftungsstrategie in saarländischen Forstbetrieben“ ist die Erfassung, Sicherung und Entwicklung von Alt- und Totholzbiozönosen der Rotbuchenwälder im Rahmen einer umfassend nachhaltigen Waldbewirtschaftungsstrategie. Das Projekt soll im Staatswald und in ausgewählten Kommunal- und Privatwäldern umgesetzt werden. Es bietet damit die Chance, in einem größeren Landschaftsraum den Schutz der Alt- und Totholzbiozönosen modellhaft in den praktischen Forstbetrieb zu integrieren.