Ende der Waldschutzförderung – und jetzt?

Wie das Saarländische Forstministerium kürzlich mitteilte, läuft Ende dieses Jahres die finanzielle Förderung für Waldschutzmaßnahmen gegen Wildschäden aus. Dies bedeutet, die Waldbesitzer sind ab nächstem Jahr auf sich alleine gestellt, ihre Wälder vor den teilweisen massiven und enteignungsgleichen Wildschäden zu schützen. Eigentlich ist es richtig, dass der Steuerzahler nicht weiter das vielerorts feststellbare Jagdversagen mitfinanziert, denn die Gesetzeslage ist eindeutig. Die Jagdgesetze stellen klar, dass es Aufgabe der Jagd ist Wildschäden zu vermeiden. Aufgabe der Jagd ist es nicht, steuergeldfinanzierte Trophäenzucht zu betreiben oder die heimische Wildbahn mit nichtheimischem Wild (aktiv oder passiv) anzureichern, wie in weiten Teilen des Saarlandes zu beobachten.

Seit Gründung der Fortbetriebsgemeinschaft (die heute auch unter dem Namen Waldschutzgemeinschaft firmiert), deren Vereinsgebiet heute nicht nur das ganze Saarland umfasst, sondern die auch die Interessen von Waldbesitzern außerhalb des Saarlandes vertritt, versuchen die Mitgliedsbetriebe über die natürliche oder künst-liche Verjüngung Mischwälder zu entwickeln. Nur Mischwälder mit einer hohen Artenvielfalt, vor allem mit heimischen Baumarten, sind nach anerkannter wissen-schaftlicher Meinung in der Lage, sich an die Folgen der Klimakrise anzupassen. Dieses Vorhaben scheitert gerade in den absterbenden Wäldern an den zunehmen-den Wildbeständen, die den SaarWald dramatisch entmischen. Dies zeigen auch die Ergebnisse landesweiter Wild-Waldschadensinventuren.

„Wenn die Politik auf der einen Seite die Waldbesitzer durch Streichung von Förder-geldern zum Waldschutz alleine lässt, ist diese verdammt nochmal in der Pflicht, ihr bisheriges Verhältnis zur Jagd, bzw. zu dem Jagdverband der im Saarland die Jagdpolitik bestimmt, zu hinterfragen. Den Waldbesitzern ist es egal, welches Regierungsmitglied oder welcher Politiker die „VJS-Schweigemedaillie“ erhält. Was uns mehr als irritiert, ist die Passivität mit der die Entmischung unserer Wälder und die Schäden am Waldeigentum billigend in Kauf genommen werden. Die Politik ist gefordert, dass endlich die notwendigen Rahmenbedingungen für unsere Waldbe-sitzer geschaffen werden, damit diese gerade in dieser Waldkrise ihre verantwort-liche Arbeit, auch für das Gemeinwohl, fortführen können. So erwarten wir von der Landesregierung, dass diese die überfälligen Rahmenbedingungen schafft, damit vermeidbare Belastungen zur notwendigen Waldvitalisierung und Walderneuerung ausgeschlossen werden. Dies bedeutet den Wald- und Waldeigentumsschutz gegenüber der Hobbyjagd zu priorisieren“, so Klaus Borger, Vorsitzender der Waldschutzgemeinschaft Saar-Hochwald w.V.