Empfehlungen der Forstbetriebsgemeinschaft zahlen sich doppelt aus.

Nicht lange ist es her, da wurde von unterschiedlicher Seite zur Jagd auf die von Borkenkäfern befallenen Wälder geblasen. Meist mit harten Formen klassischer Forstwirtschaft wurden zahllose Fichtenwälder kahlgeschlagen und der Holzmarkt mit abgestorbenen Bäumen geflutet. Vor den damit verbundenen ökologischen und wirtschaftlichen Schäden hat die FBG wiederholt, auch über die Medien, gewarnt.

Zu den ökologische Schäden dieser Kahlschläge gehören eine weitere Austrocknung der Böden, Bodenzerstörungen durch Befahrung, die Zerstörung der oft schon vorhandenen Naturverjüngung etc.. Die wirtschaftlichen Schäden waren natürlich absehbar. Ein Überangebot von Holz auf dem Markt hat schon immer zu einem Preisverfall geführt. Viele Waldbesitzer erwirtschafteten Defizite, da der Holzerlös meist geringer war als die gesamten Aufarbeitungskosten (Holzfällung, Holzrücken, Transport). Im öffentlichen Waldbesitz trägt dieses Defizit der Steuerzahler, im Privatwald der Waldeigentümer. Die Folgekosten um auf diesen zerstörten Waldflächen wieder Wald entstehen zu lassen sind in der Gesamtkalkulation noch gar nicht eingerechnet. All dies geschah mit der Erkenntnis (die lange bekannt ist), dass die Jagd auf mit Borkenkäfern befallene Bäume, unter den Rahmenbedingungen die in den Jahren 2019, 2020 herrschten (Hitze, Trockenheit, flächiger Befall), nicht erfolgreich ist. Nur für diesen Käfer ungünstige Wetterbedingungen können die Populationen reduzieren, eine Erkenntnis, die nicht nur der gesunde Menschenverstand, sondern auch schon nur ein Semester Forststudium bringt. Das feucht-kalte Frühjahr 2021 hat gezeigt wer bzw. was Borkenkäferpopulationen beeinflussen kann, also nicht die Axt, sondern das Wetter. Die FBG hatte deshalb empfohlen, sich nicht an der Kahlschlageuphorie zu beteiligen, einerseits um das Waldökosystem zu schonen und andererseits um die dramatische Entwicklung auf dem Holzmarkt zu entspannen. Auch wenn wir nur einen kleinen mengenmäßigen Beitrag dazu leisten konnten, wurde unser Ruf und unsere Empfehlung weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus gehört, was viele Rückmeldungen und Korrekturen der bisherigen Praxis in vielen Waldbesitzen zeigen.

„Dank des vorausschauenden und verantwortlichen Handelns unserer Mitgliedsbetriebe ist es gelungen die Umwelt zu schonen und die Entwicklung auf dem Holzmarkt zu entspannen. Nachdem unsere Empfehlungen immer mehr Schule machten (ja sogar der saarländische Forstminister relativierte seine damalige Abnutzungsempfehlung), ist nun eine positive Entwicklung auf dem Holzmarkt zu erkennen. Die Holzpreise sind im Vergleich zu 2019 und 2020 deutlich gestiegen. Dennoch empfiehlt die FBG die Bewirtschaftung des Waldes an die laufende Klimakatastrophe anzupassen und nicht umgekehrt. Konkret heißt das besonders behutsam mit dem Wald umzugehen und vor allen Dingen das Kronendach der Wälder geschlossen zu halten um ein Heißschlagen der Wälder zu vermeiden“, so Klaus Borger, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft. (Im Bild ein Kahlschlag in einem öffentlichen Wald und ungenutzter abgestorbener Fichtenwald in einem FBG-Wald der den neuen Wald schützt)

Kahlschlag öffentlicher Wald Naturnah Privatwald